Gesund DURCH RHYTHMUS

TaKeTiNa in Medizin und Therapie

Schon früh zeichneten sich die positiven gesundheitlichen Wirkungen nach der Arbeit mit TaKeTiNa ab. Menschen, die an psychosomatischen Beschwerden, wie Herzrhythmusstörungen, Asthma, oder Tinnitus litten, stellten plötzlich Erleichterungen ihrer Symptome fest. Daraufhin entstanden erste Projekte in Zusammenarbeit mit Ärzten und Wissenschaftlern.

Zahlreiche klinische Studien und Praxiserfahrungen belegen die positiven Effekte von TaKeTiNa auf das autonome Nervensystem, die Herzratenvariabilität (HRV) und die Synchronisierung biologischer Rhythmen. Die Methode wird zunehmend in psychosomatischen Kliniken, Reha-Zentren und im Coaching-Kontext eingesetzt und zeigt dort bemerkenswerte Wirkung in der Stressregulation, Schmerztherapie, Burnout-Prophylaxe und Traumabewältigung.

WIRKUNG auf Nervensystem und Körperrhythmik

Wissenschaftliche Studien und klinische Anwendungen

Bereits seit den 1980er Jahren beschäftigen sich renommierte Wissenschaftler mit der Wirkung von Rhythmus auf Gesundheit. Dr. Hans Peter Koepchen, Pionier auf dem Gebiet der Biorhythmik, war einer der ersten, der die Verbindung zwischen rhythmischer Ordnung und vegetativen Prozessen erforschte. In Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem Max-Planck-Institut, dem Forschungszentrum Jülich und der Internationalen Gesellschaft für Musik in Medizin entstand ein wissenschaftliches Netzwerk, das den Weg für vertiefte Studien zu TaKeTiNa bereitete.

Frühe Messungen zeigten bereits, dass maschinengesteuerte Rhythmen den Herzschlag eher starr machten, während TaKeTiNa zu mehr Variabilität und Harmonisierung des Herzrhythmus führte – ein Zeichen für gesunde Flexibilität des autonomen Nervensystems. Obwohl die damaligen Methoden noch begrenzt waren, wurde die positive Wirkung des Prozesses auf das vegetative Gleichgewicht bereits deutlich sichtbar.

Die HRV gilt heute als ein zentraler Indikator für die Anpassungsfähigkeit und Resilienz des Körpers. Studien von Dr. Alfred Lohninger und Prof. Dr. Klaus Laczika zeigen, dass TaKeTiNa während der Session und in den Ruhephasen danach messbare Veränderungen hervorruft:

  • Zunahme parasympathischer Aktivität (Vagotonus), die als Voraussetzung für Regeneration und Heilung gilt.
  • Synchronisierung der Körperrhythmen im Frequenzbereich von 0,1 Hz, der mit emotionaler Kohärenz und innerer Stabilität in Verbindung gebracht wird.
  • Frequency Shifting“ und vegetative Antizipation – also die Fähigkeit des Körpers, sich im Voraus auf rhythmische Veränderungen einzustellen.

Die Studien haben gezeigt, dass während des TaKeTiNa Prozesses eine hohe mental-emotionale Fokussierung bei gleichzeitiger Entspannung trotz relativ hoher Pulswerte stattfindet. Dies ist in dieser Intensität überaus selten zu beobachten.

Diese Messung der Herzratenvariabilität zeigt den prototypischen Ablauf einer TaKeTiNa-Session und dessen Wirkung auf eine (in der Rhythmuspädagogik geübte) dreißigjährige Frau.

Während der Sessions (grün markiert) kommt es zu dem als „Frequency-Shifting“ bezeichneten Phänomen vermehrter Detektionen im Frequenzbereich von 0,1 Hertz.

Während der Pausen (blau gekennzeichnet) kommt es zu einer starken Zunahme vagotoner Aktivität des autonomen Nervensystems, erkennbar an einem „Hochflammen“ im dargestellten Spektrogramm. Diese ausgeprägte Zunahme an parasympathischer Aktivität kann als Reaktion auf die Rhythmus-Intervention gewertet werden.

Die schwarzen Pfeile im Diagramm zeigen die Effekte in den Ruhephasen des TaKeTiNa-Prozesses: einen deutlichen reaktiven Pulsabfall bei gleichzeitigem „Hochflammen“ des Lebensfeuer®. Auch dies ist in diesem Ausmaß sehr selten und gilt als Beweis für eine Vagus-Aktivierung.

Die Ausprägung der beschriebenen vegetativen Zustandsfunktionen verstärkt sich bei jeder Wiederholung.

Bemerkenswert ist auch, dass es bereits vor dem eigentlichen Beginn der Session um 15:00 Uhr, zu einer identen Musterabfolge mit Fokussierung im 0,1 Hz-Bereich und darauf folgender Vagusaktivierung auf niedrigerem Niveau kommt, im Sinne einer „vegetativen Antizipation“, wie sie bei einer geübten Person offensichtlich auftreten kann.

Diese Phänomene sind besonders relevant für Menschen mit chronischem Stress, Schmerzstörungen oder Erschöpfung, da sie zeigen, dass Rhythmus ein Zugang zur Selbstregulation des Körpers ist – ohne medikamentöse Unterstützung.

Moderne HRV-Diagnostik: Darstellung des Spektrogramms als intuitiv erfassbare Grafik. Die Intensität der HRV drückt sich über die Farbcodierung aus und wird in Millisekunden zum Quadrat (ms²) ausgewiesen. Ein dichtes, hochflammendes, entsprechend dem Powerbalken am rechten Bildrand, farbintensives Bild repräsentiert Vitalität. In Anlehnung an das Farbspektrum einer Gasflamme geht dieses von hellblau, mittelblau, dunkelblau, dunkelrot, hellrot, orange, gelb, weiß in grau über. Hellblau entspricht dabei beispielsweise der stärksten Intensität von mindestens 1.200 ms², rot 240 ms² und grau 0 ms².

https://www.autonomhealth.com/blog/grundlagen-der-herzfrequenzvariabilitaet/

In einer Pilotstudie unter Leitung von Dr. Michael A. Überall wurde untersucht, wie sich die Gehirnaktivität durch TaKeTiNa verändert. Die Ergebnisse zeigten:

  • Tiefe Entspannungsphasen während rhythmischer Desorientierung, messbar durch plötzliche Veränderungen in den EEG-Frequenzbändern
  • Verstärkte Ruheaktivität nach der Session, verglichen mit der Ausgangslage
  • Spontane Reorganisation neuronaler Aktivitätsmuster, die auf gesteigerte neuronale Plastizität und Selbstheilungspotenzial hinweisen
 
Darstellung des energetischen Rhythmus des QEEG-Makroindikators 

vor, während und nach einer 90-minütigen TaKeTiNa Einheit

links: Situation in der Ruhephase vor der Übung

Mitte: Klare Anspannung/Aktivierung während der polyrhythmischen Übung (starkes rot) | Plötzlich einsetzende Phasen der Tiefentspannung im Zusammenhang mit aus-dem-Rhythmus-fallen (4x blockartige blaue und grüne Phasen)

rechts: Markierung für die Entspannung nach TaKeTiNa (weniger rot/gelbe Farbe im Vergleich mit der Ausgangssituation)

 

Dr. Michael Überall und sein Team haben die EEG-Daten eines TaKeTiNa-Workshops ausgewertet, der über eine Periode von mehreren Tagen im Mai 2010 im TaKeTiNa Institut stattgefunden hat. Das Forscherteam hat die Gehirnwellen der Teilnehmer vor und nach dem TaKeTiNa-Prozess gemessen.

Der große Erfolg von TaKeTiNa in Zusammenhang mit chronischen Schmerzsyndromen hat zu neuem Forschungsinteresse in diesem Bereich geführt. So wurde im Sommer 2010 eine Pilotstudie am TaKeTiNa Institut in Wien durchgeführt. Dabei wurden bei TaKeTiN-Teilnehmern neurophysiologische Korrelate der zerebralen Gehirnaktivität mit mehrkanaligen Elektroden gemessen und ausgewertet.

Unsere a priori Hypothese war:

a) Bestimmte chaotische Phasen, die von Teilnehmern während des TaKeTiNa-Prozesses wiederholt erlebt werden, führen zu der Entwicklung von neuen endogenen Bewältigungsstrategien, die bei chronischen Krankheiten helfen. Dies sollte mit jedem korrespondierendem neurophysiologischen Korrelat objektiviert und nachgewiesen werden können. Als Beispiele für solche Korrelate gelten etwa plötzliche Änderungen in den Frequenzbändern (dies ist typisch für einen Trancezustand, hypnagoges Bewusstsein, Wachträume, Hypnose, Meditation, Tiefentspannung, verstärkte Lernfähigkeit).

b) Der Zeitpunkt und die Dauer dieser Phasen sollte mit der QEEG-Analyse klar definierbar sein.

c) QEEG-Veränderungen, die mit diesen Phasen in Verbindung gebracht werden können, sollten klarer sein als anfängliche Werte die vor dem TaKeTiNa-Prozess gemessen werden, das heißt, wenn die Teilnehmer noch in einem entspannten Zustand waren.

d) Diese Veränderungen sollten weder räumlich noch zeitlich mit anderen bekannten QEEG-Veränderungen zusammenhängen (wie etwa solche in Verbindung mit Wachsamkeit oder Medikamenten)

Bei der Studie wurde auf eine mathematische Prozedur zurückgegriffen. Konkret ging es um eine Art mehrkanalige, quantitative DAS-Analyse von Zeitreihen und Trends. Diese kann den räumlich-zeitlichen und energetischen Charakter der Dynamik des Echtzeit-EEG in einen biometrisch einzigartigen Makroindikator des Gehirns übersetzen. Dadurch werden eine stochaistische Messung (analog zu der Theorie von Selye für das allgemeine Adaptationssyndrom als eine integrative EEG-Wachsamkeit) und eine objektive Quantifizierung von speziellen physiologischen Funktionen im Rahmen eines integrativen Konzepts möglich.

Wir konnten klare chaotische Phasen identifizieren, also das „aus dem Rhythmus Fallen“. Weiter konnten wir bioelektrische Ruhephasen identifizieren, die stärker waren als jene kurz vor dem TaKeTiNa-Prozess. Zudem hat die Erfahrung aus der Rhythmusreise dazu geführt, dass ein autonomer Lernprozess aktiviert wurde. Teilnehmer konnten diesen sowohl unbewusst als auch bewusst einsetzen. Letzteres etwa während der Pausen zwischen den EEG-Messungen. (siehe die Differenzen zwischen Messungen vor und nach dem Übungsprozess).

Dies ist das erste Mal, dass moderne Messmethoden und Computerprozeduren die Auswirkung von TaKeTiNa auf neurophysiologische Veränderungen in der zerebralen Gehirntätigkeit nachweisen konnten. Wir hoffen, dass diese Studien die Grundlage für ein Erklärungsmodell für die Wirksamkeit von Rhythmustherapien bilden werden und zu neuen Therapien mit TaKeTiNa führen.

Mit Dr. med. Ali Behzad, der TaKeTiNa an der Uniklinik in Erlangen im Rahmen von Stammzelltransplantationen einsetzt, ist ein neues Projekt für Menschen entstanden, die an Depression leiden.

Weltweit leiden über 300 Millionen Menschen an einer Depression. Die Belastung des Erkrankten ist enorm und kann auch zu Beeinträchtigung seiner Arbeitsleistung sowie seines Umfeldes führen. Häufig verläuft die Erkrankung chronisch oder spricht nicht ausreichend auf etablierte Therapien an.

In der Studie wurde die Wirksamkeit von TaKeTiNa auf depressiv erkrankte ambulante Patienten der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik untersucht. Im Rahmen der Studie haben depressiv erkrankte Personen 8 Wochen an einer TaKeTiNa Gruppe teilgenommen. 

Durch das Wiederholen über einen Zeitraum von mehreren Wochen soll ein nachhaltiger depressions-hemmender Effekt auch über die Studienteilnahme hinaus erzielt werden. Neben einem möglichen antidepressiven Effekt soll die Auswirkung auf unser Immunsystem untersucht werden. Es wurden Entzündungsfaktoren und weitere Blutmarker, die bei Depressionen eine Rolle zu spielen scheinen, untersucht. Dadurch wollen wir messbare biologische Aspekte depressiver Erkrankungen besser verstehen, mit dem Ziel, die Erkrankung zukünftig gezielter diagnostizieren und behandeln zu können. Die Ergebnisse werden derzeit ausgewertet.

Kurzzusammenfassung

Ziel dieser klinischen Studie ist es, die Wirkung der TaKeTiNa-Musiktherapie bei depressiven Patienten zu untersuchen.

Die Hauptfragestellungen der Studie sind:

  1. Führt TaKeTiNa zu einem signifikanten Rückgang der Depressionsschwere vor und nach der Intervention?

  2. Führt TaKeTiNa zu einer signifikant geringeren Depressionsschwere nach der Intervention in der T1/T2-Gruppe im Vergleich zur W1/W2-Wartelisten-Gruppe?

Die Teilnehmer werden:

  • per Zufallsprinzip einer der beiden Gruppen (Intervention vs. Warteliste) zugewiesen,

  • entweder eine achtwöchige TaKeTiNa-Musiktherapie erhalten oder auf der Warteliste stehen,

  • mittels Fragebögen, Blutabnahmen, Cortisol-Speichelanalysen und Messung der Herzratenvariabilität untersucht.

Die Forscher vergleichen die Warteliste mit der Interventionsgruppe, um herauszufinden, ob TaKeTiNa der Warteliste überlegen ist.

 

Ausführliche Beschreibung

Ein Drittel der depressiven Patienten spricht nicht ausreichend auf konventionelle Therapien an. Dies scheint mit einer erhöhten Produktion proinflammatorischer Zytokine wie TNF-α und IL-1 sowie einer Dysregulation des Cortisolspiegels zusammenzuhängen.

Dieses Projekt verfolgt folgende Ziele:

  • Die Wirksamkeit der TaKeTiNa-Musiktherapie bei Patienten mit klinisch diagnostizierter mittelgradiger bis schwerer Depression zu untersuchen,

  • die physiologischen und pathophysiologischen Effekte von TaKeTiNa anhand neuartiger blutbasierter Biomarker für Depression zu erforschen, insbesondere LDL-Cholesterin,

  • sowie Auswirkungen auf die Funktion des Immunsystems zu analysieren, um immunbasierte Biomarker zur besseren Diagnose und Therapiebegleitung der Major Depression zu etablieren.

 

Offizieller Studientitel:
Immunologische Mechanismen in der Behandlung von Depressionen und ihre Bedeutung in der TaKeTiNa-Musiktherapie als neuer psychotherapeutischer Methode. Eine wartelistenkontrollierte, randomisierte Gruppen-Pilotstudie.

Die Studie mit der ClinicalTrials.gov-Identifikationsnummer NCT05778643 wurde registriert und ist unter folgendem Link einsehbar: https://clinicaltrials.gov/study/NCT05778643

NEUE ANSÄTZE IN THERAPIE
und heilung

TaKeTiNa ist eine praxisbewährte und wissenschaftlich fundierte Methode, die musikalische Prinzipien mit moderner Neurobiologie verbindet.

Sie wirkt auf mehreren Ebenen – körperlich, mental und emotional – und eröffnet einen Zugang zur inneren Ordnung, der sowohl in der Therapie als auch in der Prävention neue Wege aufzeigt. Der Zugang zu Regeneration, Selbstregulation und innerer Klarheit wird über den Körper und den Rhythmus möglich.

HEILKRAFT RHYTHMUS

Die Wirkung von TaKeTiNa

TaKeTiNa basiert auf dem Zusammenspiel von rhythmischer Bewegung, Atmung und vielschichtiger Wahrnehmung. Diese Kombination wirkt tief auf das neurovegetative System ein. Während der Prozess des rhythmischen Chaos und der Re-Integration durchlaufen wird, wird das Gehirn gezwungen, gewohnte Kontrollmechanismen loszulassen. In diesem Moment kann sich das Nervensystem neu organisieren – ein Zustand, den viele Teilnehmer als befreiend und klärend erleben.

Die Forschung zeigt, dass körperliche und psychische Erkrankungen häufig mit einem starren oder chaotischen inneren Rhythmusmuster einhergehen. TaKeTiNa bietet hier eine strukturierte, aber flexible Form des rhythmischen Lernens, bei der Teilnehmende durch Phasen von Desorientierung und Reorganisation geführt werden. Dieser Prozess unterstützt die Entwicklung von Resilienz, Selbstwahrnehmung und emotionaler Regulation.

In der Neurobiologie spricht man hier von Zuständen erhöhter Kohärenz zwischen Herz, Hirn und Atmung – ideale Bedingungen für Heilung, Lernen und Integration. Besonders die aktive Rolle der Teilnehmenden, kombiniert mit der Gruppendynamik, verstärkt die Wirkung. Rhythmische Synchronisation in der Gruppe erzeugt ein tragendes Feld, das sowohl Sicherheit als auch Tiefenentspannung fördert.

Was Experten sagen

Medizinische und therapeutische Projekte

TaKeTiNa in Psychosomatik,
Schmerzmedizin und Traumatherapie

TaKeTiNa® in der Psychotherapie und Psychosomatik

Frank Rihms Interesse gilt seit vielen Jahren der Therapie von Patienten mit einer Ich-strukturellen Störung und Patienten mit einer Komplextraumatisierung. Er ist gleichzeitig im Bereich der tiefenpsychologisch orientierten Psychotherapie und mit nonverbalen Verfahren (besonders mit TaKeTiNa) tätig und kann so seit vielen Jahren Gemeinsamkeiten, Unterschiede, aber auch Ergänzungsmöglichkeiten beider Therapierichtungen erfahren und studieren.

Die TaKeTiNa® Rhythmustherapie ist nicht störungsspezifisch, richtet sich zunächst also nicht an einzelne, isolierte Probleme oder Diagnosen von Menschen. Sie zielt auf den ganzen Menschen ab. Sie lädt diesen dazu ein, archetypische Elemente und Wirkungen von Rhythmus unmittelbar und direkt im Körper zu erfahren.

Frank Rihm

Dipl.- Musiktherapeut, TaKeTiNa Rhythmuspädagoge, Gesamtleitung Kreativtherapie an den Heiligenfeld Kliniken

Dr. med. Ali Behzad

Facharzt Innere Medizin, Naturheilkunde, Akupunktur Universitätsklinikum Erlangen

TaKeTiNa® für Stammzell-Transplantations-Patienten

Derzeit untersuchen Dr. med. Ali Behzad und sein Team am Universitätsklinikum Erlangen u.a. die Auswirkungen der TaKeTiNa Musiktherapie auf Patienten, die sich einer allogenen Stammzelltransplantation unterziehen, auf Lebensqualität, Depression und auf die Immunantwort (klinische Studie: NCT02976558). Die vorläufigen Ergebnisse, die auf dem Europäischen Kongresses für Integrative Medizin (ECIM) 2018 präsentiert wurden, sind vielversprechend. Sie zeigen eine verbesserte Lebensqualität und weniger akute Abstoßungsreaktionen des Transplantats (Graft-versus-Host-Reaktion) in der Behandlungsgruppe – ein weiterer Hinweis auf die vielschichtigen Auswirkungen von TaKeTiNa auf Körper und Geist und eine Bestätigung der zunehmend anerkannten Vernetzung des Psycho-Neuro-Endokrinen-Immun-Systems (PNEIS).

TaKeTiNa® in der Psychotherapie

Der Ansatz, Gesundheit als Einklang von Körper und Geist zu definieren, geht bis in die Antike zurück. Es bedeutet, dem Fühlen und dem Handeln gleich viel Wert beizumessen.

Mit Descartes berühmtem Dictum „Ich denke, also bin ich“, hat sich ein Ungleichgewicht zugunsten der Ratio entwickelt, das bis heute unser Leben bestimmt. Rein analytisches Verstehen von Problematiken allein ist selten in der Lage, seelisches Leiden zu lindern.

Die TaKeTiNa® Rhythmustherapie ist nicht störungsspezifisch, richtet sich zunächst also nicht an einzelne, isolierte Probleme oder Diagnosen von Menschen. Sie zielt auf den ganzen Menschen ab. Sie lädt diesen dazu ein, archetypische Elemente und Wirkungen von Rhythmus unmittelbar und direkt im Körper zu erfahren.

Dr. Ingrid Wagner

Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Univ. Prof. Dr. Karl Dantendorfer

Spezialist für Psychiatrie und Neurologie | Vorsitzender von Pro Mente, Wien

TaKeTiNa® für Menschen, die an psychischen Störungen leiden

Menschen, die an Erkrankungen der Psyche leiden, beschreiben ihren Zustand oft mit Begriffen wie „Chaos“,„Kontrollverlust“ oder „Unordnung“. Versuche, Ordnung durch große Anstrengungen wiederherzustellen, sind meist nicht erfolgreich und führen nicht selten sogar zu Verschlechterungen des Zustandsbildes. Reinhard Flatischler hat den Rhythmus als eines der wesentlichen Ordnungsmerkmale des Lebendigen erkannt – und er hat mit TaKeTiNa einen Prozess ins Leben gerufen, durch den sich diese Ordnung wieder entwickeln kann.

„Vor kurzem konnte ich selbst erleben, wie Reinhard Flatischler eine Gruppe von Menschen, die unter schweren psychischen Erkrankungen leiden, durch den TaKeTiNa® Prozess begleitete. Dabei wurde deutlich, wie positiv die TaKeTiNa® Methode wirken kann. Für die Zukunft haben wir uns vorgenommen, TaKeTiNa® mehr Patienten zugänglich zu machen und auch die Wirkungen von TaKeTiNa® weiter wissenschaftlich zu untersuchen. Erforschen wollen wir einerseits die subjektive Erfahrung der Teilnehmer und andererseits objektiv messbare Daten wie u.a. die Herzrhythmusvariabilität und kognitive Parameter.“

TaKeTiNa® für Menschen, die an chronischen Störungen leiden

Chronisch kranke Menschen leiden unter vielfältigsten Folgen ihrer Erkrankungen und deren Begleitphänomen. Die wahrscheinlich bedeutsamste Folge einer chronischen Erkrankung ist der Verlust der Selbstbestimmungsautorität, der Verlust der Fähigkeit, selbst lindernd oder gar heilend Einfluss auf ihr Leben nehmen zu können. Dieser sich langsam schleichend entwickelnde Prozess, der letztlich zum Symbol für den mitunter völligen Verlust jeglicher Autonomie und damit auch für den völligen Verlust jeglichen Eigenantriebs verantwortlich zeichnet, ist eines der Phänomene, gegen das auf dem Feld der modernen Schulmedizin „kein Kraut gewachsen ist“.

Die Fähigkeit (im übertragenen Sinne die Kunst), auch chronisch kranken Menschen ohne Verordnung von Medikamenten, Medizinprodukten, Hilfsmitteln und sonstigen Verfahren zu helfen, ist verloren gegangen im Laufe der Jahrtausende währenden menschlichen Evolution. Die medizinischen Folgen dieser Entwicklung sind unübersehbar: trotz immer besserer, immer stärkerer, immer zielgerichteter wirkender Medikamente, trotz immer sensitiverer Früherkennungsmethoden und trotz immer modernerer diagnostischer Verfahren nehmen chronische Erkrankungen, die sich letztlich augenscheinlich all diesen Methoden entziehen, gerade in den Industrienationen der westlichen Welt kontinuierlich zu.

Im Gegenzug nimmt die Fähigkeit, selbst lindernd Einfluss nehmen zu können, kontinuierlich ab. Der moderne Mensch mutiert zum Abhängigen technokratischer Entwicklungen. Obwohl seine entsprechenden Veranlagungen noch immer tief in ihm ruhen, verliert er seine natürlichen Fähigkeiten darauf zuzugreifen, um sich und anderen helfen zu können. Die Kunst sich selbst zu helfen, die Kunst autonome Fähigkeiten zu aktivieren und zu kontrollieren, diese Kunst entzieht sich mehr und mehr unserer bewussten Kontrolle. Ein Dilemma, das von der modernen Schulmedizin gern verschwiegen, gerne verleugnet wird, denn genau diese Kunst wird auf dem Altar schulmedizinischen Fortschritts und moderner Apparatemedizin nur zu gerne geopfert!

Wenn das Wort Kunst im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit beschreibt, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist, dann muss man die Kunst, Menschen Auswege zu zeigen, ihnen Türen zu öffnen, mit ihnen Perspektiven zu entwickeln, heraus aus der Abhängigkeit hin zu einer neuen Selbstbestimmung, wahrscheinlich zu den bedeutsamsten Fähigkeiten zählen, zu denen Menschen in der Lage sind. Welche Offenbarung, wenn man Menschen begegnen darf, die über diese Kunstfertigkeit verfügen. Menschen, die nicht nur selbst (wieder) gelernt haben, auf diese natürlichen Fähigkeiten Einfluss zu nehmen, sondern die darüber hinaus auch noch über die Gabe verfügen, diese Fähigkeit in anderen zu wecken.

TaKeTiNa ist ein solches Kunstwerk und sein Schöpfer, Reinhard Flatischler, ist ein solch einzigartiger Künstler. Wer immer offenen Auges und freien Geistes erlebt, was TaKeTiNa vermag, wer dabei sein durfte, wenn chronisch Kranke durch Rhythmus und Kreativität neuen Lebensmut schöpfen, neue Perspektiven für sich und ihr Leben entdecken und letztlich wieder in die Lage versetzt werden, wieder unabhängig selbstbestimmt etwas für sich zu tun, dem wird bewusst, dass TaKeTiNa das Ergebnis eines kreativen, schöpferischen Inovationsprozesses ist, der das eigentliche Kunstwerk darstellt.

Reinhard Flatischler gebührt nicht nur der allgemeine Dank, dieses Kunstwerk geschaffen zu haben, sondern insbesondere auch der spezielle Dank, es – gegen alle Widerstände – über 40 Jahre hinweg Betroffenen weltweit zugänglich gemacht zu haben. Welch Offenbarung in einer sonst nur von ökonomischen Zwängen heimgesuchten Gesundheitswelt.

PD Dr. med. Michael A. Überall

Direktor von IFNAP – Institut für Neurowissenschaften, Algesiologie & Pädiatrie, Nürnberg | IQUISP– Instituts für Qualitätssicherung in Schmerztherapie und Palliativmedizin, Nürnberg

Dr. med. Gerhard Müller-Schwefe

Präsident „Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e. V.“

TaKeTiNa® in der Schmerztherapie

Zwischen Februar 1998 und Oktober 1999 wurde das von der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS) initiierte Projekt „TaKeTiNa in der Schmerztherapie“ von Dr. Gerhard Müller-Schwefe an seiner Tagesklinik in Göppingen durchgeführt.

in Zusammenarbeit mit Reinhard Flatischler und TaKeTiNa Pädagogen konnten ermutigende Resultate gezeigt werden: Menschen, die zuvor ihre Schmerzen nur noch mit Morphin ertragen konnten, waren in der Lage, die Dosis erheblich zu verringern. Viele sprachen von einer neuen Lebensqualität, die durch TaKeTiNa in ihr Leben gekommen sei.

In der Studie, die von Dr. Gerhard Müller-Schwede begleitet und dokumentiert wurde, zeigte sich, welche zentrale Rolle das innere Befinden bei psychosomatischen Krankheitsbildern spielt.

Die Wirkung von TaKeTiNa auf Menschen mit Komplexen Traumatisierungen

TaKeTiNa® in der klinischen Rhythmustherapie

TaKeTiNa als Rhythmustherapie mit komplextraumatisierten Menschen: In einer Abschlussarbeit, durchgeführt an der Universität Leipzig, wurde erforscht, wie auch PatientInnen mit Traumatisierungen und schweren seelischen Verletzungen von Erfahrungen im TaKeTiNa mit Rhythmus, Stimme und Bewegung in einem klinischen Gruppensetting profitieren können.

Abstract: 2015 wurde im Rahmen einer qualitativen Untersuchung die Wirkung von TaKeTiNa in der Klinischen Rhythmustherapie in einer psychosomatischen Klinik1 wissenschaftlich untersucht. 12 PatientInnen mit einfachen und komplexen Traumatisierungen wurden mithilfe von explorativen Interviews nach der Teilnahme an einer Intensivwoche, die vier Tage lang die TaKeTiNa-Methode mit psychotherapeutischen Interventionen kombinierte, interviewt. Von diesen wurden drei Interviews explorativ und tiefenhermeneutisch ausgewertet.

Die Auswertung der Interviews ergab, dass die Urkraft von Rhythmus und Gemeinschaft auch schwer traumatisierte Menschen dahingehend erreicht, dass diese wieder Zugang zu oftmals verschütteten Qualitäten von u.a. Sicherheit, Vertrauen, Verbindung, Entspannung, Kontinuität und Zugehörigkeit bekommen können. Die im Setting aktivierten emotionalen Schemata und Muster, das erleben von Chaos, Anforderung und die teilweise aktivierten traumatischen Erinnerungen konnten durch die Gleichzeitigkeit der Wahrnehmung der Gegenwärtigkeit und den bereitgestellten TaKeTiNa-spezifischen stabilisierenden Elementen, aufgefangen und integriert werden. Dies ermöglichte den TeilnehmerInnen neue, (nach)nährende Erfahrungen mit sich und anderen Menschen zu machen und unterstützte sie in ihren persönlichen Entwicklungs- und psychotherapeutischen Prozessen. TeilnehmerInnen berichteten von einem zunehmendem Aufbau von Selbstvertrauen, der Abnahme selbstkritischer innerer Stimmen, einer Zunahme von Selbstakzeptanz und Fehlertoleranz, Stärke und Stabilität sowie von tiefen Entspannungszuständen mit ressourcenhaften (oft archetypischen) inneren Bildern. Hierbei war es vor allem wesentlich, dies innerhalb einer Gruppe von (vorher als bedrohlich wahrgenommenen) Menschen zu machen, sich anvertrauen zu können, und Beruhigung und Loslassen zu erleben.

Die TaKeTiNa-Rhythmustherapie bot ein Setting, in dem ein Erlebens- und Experimentierrraum geboten war. Durch den Aufbau von Qualitäten wie Sicherheit, Vertrauen, Verbindung wirkte es einerseits strukturbildend (die Fähigkeiten des Ichs stärkend), andererseits aufdeckend, da es auch verdrängte, im Körper abgespeicherte (traumatische) Erinnerungen ins Bewusstsein brachte. Durch das archetypische Rhythmusfeld zeigten sich emotionale Muster, Konditionierungen oder verdrängte Bilder, gleichzeitig wurden diese durch die stabilisierenden, verbindenden Komponenten in der Rhythmusgruppe aufgefangen und konnten integriert werden. Durch das gemeinsam geschaffene rhythmische Feld wurden einerseits eigenständige, autonome Erfahrungen gemacht, andererseits wirkten gemeinsam von der Gruppe erfahrene Komponenten von Wachstum und Verbindung. Neue Möglichkeiten der Emotionsregulation und Entspannung wurden gefunden. Zustände von Gegenwärtigkeit wurden beschrieben, die den TeilnehmerInnen ermöglichten, aus chronisch dissoziierten Zuständen herauszufinden und Stabilität, „Boden unter den Füßen“ zu erfahren. Darüber hinaus berichteten die TeilnehmerInnen von stärkenden Bildern und Erinnerungen, die sie über die Rhythmustherapie hinaus als heilungsfördernd und ressourcenhaft erlebten.

Komplextraumatisierte PatientInnen stellen wegen der Schwere der Symptomatik und ihrer spezifischen Bedürfnisse in der Behandlung eine besondere Gruppe in der Klinischen psychotherapeutischen Arbeit dar: Sie haben häufig schwere, kumulierte und frühe Traumatisierungen in der Bindung erlebt. Die Auswirkungen dieser Erfahrungen zeigen sich besonders in der Beziehung zu sich selbst (u.a. Selbstwahrnehmung, Dysregulation von Affekten und Impulsen, Gefühlsüberflutung, Abspaltung des Körpererlebens, Veränderungen des Bewusstseins und der Aufmerksamkeit, körperlichen Schmerzsymptomen), aber auch in der Beziehung zu anderen und der Welt gegenüber (z.B. Misstrauen, Ängste, fehlendes Vertrauen, Gefühle der Isolation, Ausgrenzung und Entfremdung).

Die Interviews konnten zeigen, dass das therapeutisch begleitete TaKeTiNa-Rhythmussetting als ein geschützter Rahmen wahrgenommen wurde, in denen heilsame Prozesse stattfanden, die die interviewten PatientInnen für sich persönlich und auf ihre Symptomatik bezogen als hilfreich und verändernd wahrnahmen. Zudem zeigte der Abgleich mit der aktuellen wissenschaftstheoretischen Traumaforschung, dass viele der beschriebenen Erfahrungen, Wirkmechanismen und Bedingungen des Settings wichtige Elemente beinhalten, die von WissenschaftlerInnen und TraumatherapeutInnen in der Literatur empfohlen werden.


Zitate:

„Auf’s Trauma hin… Gehts’s wieder in’s Fühlen. Dass es da sein darf. Dass es trotzdem weitergeht. Kontinuierlich. Auch durch diese, eben durch diese Bewegungen. Und diesen Schritten, und dieser, Ton… Und die, die Trommel. Dass es einfach da ist, dass eigentlich alles da sein darf.“ (Frau F.)

„…Selbstanteile, die brachlagen, oder mit denen ich kein Kontakt hatte, so von Erwachsensein, von Aufrichtung, von innerer Stärke. Dann dacht‘ ich: Wooaaah.“ (Frau A.)

„Dass man lernt, sich selbst anzunehmen, wie man einfach ist. So, und… Nicht mehr, wie’s andere von einem erwarten.“ (Frau M.)

M.Sc. Psych. Carolin Stede

Universität Leipzig

M.Sc. Psych. Devina Galuska

Auswirkungen klinischer TaKeTiNa-Rhythmustherapie auf den Selbstwert

TaKeTiNa® in der klinischen Rhythmustherapie

In der TaKeTiNa-Rhythmustherapie berichten Menschen häufig von Gefühlen des Getragenseins, von innerer Ordnung und „nach Hause kommen“. Der Raum, der durch den gemeinsamen Rhythmus entsteht, ermöglicht Erfahrungen von Vertrauen, Selbstwirksamkeit und einem besseren Körpergefühl. Im psychotherapeutischen Setting wird TaKeTiNa störungsübergreifend eingesetzt und soll vor allem bei strukturschwachen Patienten Stabilität geben.

Auswirkungen klinischer TaKeTiNa-Rhythmustherapie auf den Selbstwert

In der TaKeTiNa-Rhythmustherapie berichten Menschen häufig von Gefühlen des Getragenseins, von innerer Ordnung und „nach Hause kommen“. Der Raum, der durch den gemeinsamen Rhythmus entsteht, ermöglicht Erfahrungen von Vertrauen, Selbstwirksamkeit und einem besseren Körpergefühl. Im psychotherapeutischen Setting wird TaKeTiNa störungsübergreifend eingesetzt und soll vor allem bei strukturschwachen Patienten Stabilität geben. Ein Aspekt, der bei fast allen psychischen Störungen eine Rolle spielt, ist der Selbstwert. Nach Asendorpf (2007) ist das Selbstwertgefühl „(…) die subjektive Bewertung der eigenen Persönlichkeit, die Zufriedenheit mit sich selbst“. Eine positive Selbstwertschätzung gilt als wichtige Gesundheitsressource und Schutzfaktor gegen schwierige Lebensumstände. Sowohl Therapeuten als auch Patienten betrachten eine Steigerung des Selbstwerts als ein wichtiges Therapieziel oder sehen ihn sogar als eine Ursache für eine Erkrankung (Ambühl & Orlinsky, 1999; Faller & Goßler, 1998). Die Masterarbeit setzte sich deshalb zum Ziel die Wirkung der störungsübergreifend angewendeten TaKeTiNa-Rhythmustherapie auf den ebenfalls störungsübergreifend relevanten Selbstwert zu untersuchen.

Die erste durchgeführte Studie untersuchte den kurzfristigen Effekt einer einzelnen Rhythmustherapiestunde auf den Selbstwert im Vergleich zu anderen kreativtherapeutischen Verfahren. Die Rhythmustherapie zeigte eine deutliche Verbesserung des Selbstwerts, jedoch nicht stärker als andere kreativtherapeutische Verfahren. Alle untersuchten Verfahren konnten den Selbstwert signifikant verbessern.

In der zweiten Studie wurde der Selbstwert von Patienten am Anfang ihres stationären Therapieaufenthalts und bei Abschluss der Therapie erhoben. Patienten, welche während ihres stationären Therapieaufenthalts an der Rhythmustherapie teilnahmen, wiesen eine stärkere Selbstwertsteigerung auf als Patienten, die nie an der Gruppe teilnahmen.

Den Ergebnissen dieser beiden Studien zufolge scheint der Einfluss der Rhythmustherapie auf den Selbstwert über die Zeit hinweg effektiver zu werden. In der Untersuchung des kurzfristigen Effekts auf den Zustands-Selbstwert, konnte die Rhythmustherapie den Selbstwert zwar deutlich verbessern, jedoch nicht stärker als andere kreativtherapeutische Verfahren. Am Ende der gesamten Therapiezeit wiesen die Teilnehmer der Rhythmustherapie jedoch höhere Selbstwertwerte auf als die Patienten, welche nicht an dieser Gruppe teilnahmen. Über mehrere Sitzungen hinweg gab es also größere Veränderungen als innerhalb einer einzelnen Sitzung. Dies steht im Einklang mit dem Prozessmodell von Stede (2015), die beschreibt, dass in der TaKeTiNa-Rhythmustherapie kein linearer Verlauf stattfindet. Stattdessen soll es immer wieder auch zu Rückschritten kommen, in denen schmerzhafte Erinnerung aktiviert werden oder die Patienten mit Stress und konflikthaften Situationen konfrontiert werden. Durch die jedoch auch immer wieder stattfindenden Erfahrungen von Sicherheit und Vertrauen, dem Lernen einer größeren Fähigkeit zur Emotionsregulation und dem besseren Spüren des eigenen Körpers kann es schließlich zu erlebten Veränderungen kommen, die sich auch in einem verbesserten Selbstwertgefühl niederschlagen. Die durchgeführten Studien bestätigen, dass die Rhythmustherapie ein Prozess ist, der Zeit braucht, um sein volles Wirkpotential zu entfalten.